Beerdigungen bisher nur in Düsseldorf und Wuppertal
Von Isabel Klaas
Erkrath. Bisher fanden Mitglieder der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt, die verstarben, ohne eine Verfügung oder Geld fürs Begräbnis zu hinterlassen, ihre letzte Ruhe nicht in der Heimatgemeinde. Sie mussten auf anonymen Grabstätten des Düsseldorf Südfriedhofs oder gar in Wuppertal beerdigt werden, weil es für sie vor Ort keine Ruheplätzchen gab. Gestern wurde nun zum ersten Mal eine mittellose alleinstehende ältere Dame aus Unterbach in ihrer Heimatstadt zur letzten Ruhe gebettet. Sie war bereits vor drei Monaten gestorben. Ihre Asche sollte, nachdem keine weiteren Angehörigen ermittelt wurden, auf dem Düsseldorfer Südfriedhof beigesetzt werden.
Pfarrer Günter Ernst von der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt war diese Situation schon lange ein Dorn im Auge. „Menschen sollen dort bestattet werden, wo sie gelebt haben und ihr soziales Umfeld hatten“, sagt er. Deshalb hat die Gemeinde auf sein Betreiben hin jetzt ein Grabfeld auf dem katholischen Friedhof in Unterbach für solche Fälle bereitgestellt. Dort haben 16 Urnen Platz, die bei so genannten Sozialbestattungen beigesetzt werden können. Die Sozial-Bestattungen sind nur für katholische Gemeindemitglieder vorgesehen. Die Kosten werden von der Stiftung „Abendsonne“ getragen.
Die Stiftung Abendsonne hat ihre Bereitschaft signalisiert, auch weiterhin die Initiative von Pfarrer Ernst aus ihren Mitteln zu unterstützen. Die Stiftung hilft besonders älteren Mitbürgern in den Orten Unterbach, Unterfeldhaus und Erkrath. Das Stiftungskapital stammt von einer engagierten Düsseldorferin, die sich für ältere Menschen in Not einsetzt. Es wird verwaltet von dem Erkrather Erhard Tönjes. In Erkrath tagt einmal im Quartal ein Runder Tisch zu allen Fragen der Senioren. Dort ist auch die Stiftung Abendsonne mit ihrer Möglichkeit zur schnellen unbürokratischen Hilfe bekannt.