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Presseecho

Mit dem Kirchentaxi zum Gottesdienst

Sep 19 2014

Die Katholische Gemeinde startet im Oktober mit dem Angebot, damit Ältere und Gehbehinderte teilhaben können.

Erkrath. Von Christiane Bours.

Gottesdienstbesucher von St. Johannes und St. Mariä Himmelfahrt können ab Oktober kostenfreie Taxis zur Messe nutzen. Die Fahrer Nehru Demir und Wolfgang Gremler (vorne) vom Taxi Team kamen zur Probe vorbei. Sie wurden begrüßt von (v.l.): Pfarrer Günter Ernst, Elisabeth Bayer, Vorsitzende Pfarrgemeinderat, Erhard Tönjes und Michael Stephan. FOTO: dj-

Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, ist oft auch in seiner sozialen Teilhabe eingeschränkt. Das gilt auch für die Teilhabe an Gottesdiensten. Natürlich besucht Pfarrer Günter Ernst viele kranke oder bettlägerige Gemeindemitglieder der katholischen Gemeinde von St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt zu Hause. Aber alle kann er so nicht erreichen, und die Teilnahme an einem Gottesdienst gemeinsam mit anderen Gläubigen können solche Besuche ebenfalls nicht ersetzen.

Da kam Günter Ernst der Anstoß gerade Recht, das Projekt Kirchentaxi ins Leben zu rufen. In Meerbusch-Büderich war er auf diesen Dienst aufmerksam geworden. Im Mai machte er Elisabeth Bayer, der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderats den Vorschlag, diese Idee auch in Erkrath umzusetzen.

Schließlich gibt es in den drei Ortsteilen Alt-Erkrath, Unterfeldhaus und Unterbach viele Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. „Manche kommen bereits jetzt mit dem Taxi zum Gottesdienst oder lassen sich von Familienmitgliedern bringen“, hat Elisabeth Bayer beobachtet.

Mit Hilfe der beiden Stiftungen Abendsonne und St. Johannes der Täufer startet am Sonntag, 5. Oktober, das Projekt Kirchentaxi. Dieses bringt ältere Menschen und Behinderte, denen der Weg zur Kirche zu beschwerlich ist, an den Wochenenden und Feiertagen kostenlos von ihren Wohnungen zu den Gottesdiensten in den drei Kirchen in Erkrath, Unterbach und Unterfeldhaus. Nach der Messe fährt das Kirchentaxi sie wieder nach Hause. Rollatoren können dabei mitgenommen werden sowie Rollstühle, die zusammen geklappt werden können. Andere Rollstühle können leider nicht transportiert werden.

Das Kirchentaxi kann ganz einfach in Anspruch genommen werden. Etwa 45 bis 60 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes kann man beim Taxi-Team Erkrath anrufen. Bei der Bestellung wird das Stichwort „Kirchentaxi“ genannt. Im Taxi muss eine Quittung unterschrieben werden, die Abrechnung erfolgt dann über die beiden Stiftungen.

Wie groß die Nachfrage sein wird, kann Pfarrer Günter Ernst natürlich noch nicht sagen. In Büderich seien es fünf bis zehn Personen pro Wochenende gewesen. Dabei fielen Kosten von 250 bis 300 Euro pro Monat an. Im Durchschnitt besuchen 800 bis 1000 Gemeindemitglieder die fünf Gottesdienste am Samstag und Sonntag, erklärt Günter Ernst. Insgesamt hat die Gemeinde knapp 10 000 Mitglieder. Damit möglichst viele vom Angebot des Kirchentaxis erfahren und es somit auch nutzen können, wird den nächsten Pfarrnachrichten, die Anfang Oktober erscheinen, ein Flyer beigelegt.

Zwei Monate hat die Umsetzung des Projekts gedauert, an der die beiden Stiftungen Abendsonne und St. Johannes der Täufer maßgeblich mitgewirkt haben. Die Stiftung Abendsonne wurde 2010 gegründet und setzt sich für Senioren ein, um ihnen die Teilnahme am normalen gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Die Stiftung St. Johannes der Täufer wurde 2002 ins Leben gerufen und hat das Ziel, die finanzielle Handlungsfähigkeit der Pfarrgemeinde auch in Zukunft zu sichern. So kann die Stiftung Aufgaben und Projekte finanzieren, dazu gehören der Unterhalt der bestehenden kirchlichen Einrichtungen wie das Pfarrzentrum, das Jugendheim und der Kindergarten. Aber auch karitative Zwecke werden unterstützt sowie der Denkmalschutz. Denn ab 2015 gibt es keine Fördermittel mehr vom Land für den Denkmalschutz. Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer steht unter Denkmalschutz und muss entsprechend instand gehalten werden.