Die Stiftung
Die Stiftung wurde im Dezember 2010 gegründet und ist vom Finanzamt Düsseldorf-Süd als gemeinnützig anerkannt (Steuernummer: 106/5756/2814).
Das einzige Organ der Stiftung ist der Vorstand. Er besteht aus der Gründungsstifterin und zwei weiteren Mitgliedern, die selbst große Erfahrungen im gemeinnützigen Stiftungsbereich haben und jegliche Arbeit für die Stiftung auf ehrenamtlicher Basis erbringen.
Wir garantieren, dass die bei der Stiftung eingehenden Beträge vollständig ohne Abzug irgendwelcher Kosten für den gemeinnützigen Zweck verwendet werden. Sämtliche Verwaltungskosten, die z. B. durch Veröffentlichungen, Reisen, Druck, Porto etc. entstehen, werden durch zusätzliche Einlagen in die Stiftung wieder ausgeglichen.

Dr. Erhard Tönjes half der Gründungsstifterin, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen, und nahm im Anschluss die Position des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung ein.
Im Interview spricht der Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Stiftungsrecht über seine Arbeit bei der Stiftung Abendsonne.
Herr Dr. Tönjes, Sie sind von Anfang an bei der Stiftung Abendsonne dabei. Was waren Ihre persönlichen Gründe, die damit verbundenen Aufgaben zu übernehmen?
Da ich bereits während meiner Berufszeit mit dem Gemeinnützigkeitsrecht und insbesondere dem Stiftungsrecht beschäftigt war, ergab es sich fast von allein, meine dort erworbenen Kenntnisse auch als Pensionär in ehrenamtlicher Form an andere weiterzugeben. Daraus folgte dann u. a. die Idee, die Jugendstiftung Erkrath ins Leben zu rufen und in der Stiftung St. Johannes der Täufer mitzuwirken.
Unsere Stiftungsgründerin kam dann im Jahre 2010 zu mir mit der Feststellung und Frage „Eine große Zahl von Organisationen und gemeinnützigen Stiftungen hat sich die Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit auf die Fahne geschrieben. Doch wer kümmert sich eigentlich um die bedürftigen alten Menschen?“
Der nächste Schritt war dann folgerichtig die Gründung der Stiftung Abendsonne.
Warum ist die Unterstützung von Senioren gerade in der heutigen Zeit so wichtig?
Allein durch den demographischen Wandel erhöht sich die Zahl der älteren Menschen enorm. Das können sie ständig in der Presse lesen. Damit wächst zwangsläufig die Zahl derjenigen, die in Altersarmut leben.
Anders als bei Kindern und Jugendlichen besteht aber bei der älteren Generation nicht nur eine Scheu, sondern auch eine große Scham, selbst um Hilfe zu bitten. Es ist daher enorm wichtig, mit Senioreneinrichtungen aller Art Netzwerke zu bilden, um so an die wirklich Bedürftigen heranzukommen und dabei deren Würde und Selbstachtung hinreichend zu wahren.
Wo liegt derzeit der Schwerpunkt Ihrer Unterstützungen?
Wir gewähren Hilfe bei Armut im Alter, wo immer sie für uns erkennbar ist. Mit anderen Worten: Wir wollen dort mithelfen, wo unmittelbare Hilfe nötig ist und andere Quellen nicht mehr zur Verfügung stehen. Das können z. B. sein die einmalige oder regelmäßige Übernahme von Kosten sowie die Unterstützung in Form von Sachspenden z. B. im Bereich Wohnung, Haushalt und Gesundheit.
Dazu ist die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, die engen Kontakt zu Bedürftigen haben, hilfreich und notwendig.
Gibt es schon bestimmte Highlights im Rahmen Ihrer Förderungen?
Mit einem Stiftungskapital von 100.000 Euro gehören wir noch zu den kleineren Stiftungen, zumal die Erträge, die wir daraus erzielen können, in der heutigen Zeit sehr bescheiden sind.
Wenn Sie mich aber dennoch auf Highlights im Rahmen unserer unterstützenden Tätigkeit ansprechen, möchte ich zwei erwähnen, die uns zurzeit beschäftigen:
Beim Demenz-Netzwerk-Erkrath haben wir für das Projekt „Kleine Marktmusik“ die Finanzierung der mehr als 30 Musikinstrumente übernommen. Mit diesem Angebot sollen Menschen mit Demenz angesprochen werden, um bei ihnen auf spielerische Art Erinnerungen zu wecken und Gespräche anzuregen.
Ein weiteres Highlight ist die geplante Einrichtung des Projekts KirchenTAXI. Dieses soll es Senioren und Menschen mit Behinderung ermöglichen, kostenlos die Fahrten zum Gottesdienst mit dem Taxi zu unternehmen. Die Kosten dafür werden dann gemeinsam von der Stiftung Abendsonne und der Stiftung St. Johannes der Täufer getragen.
Welche großen Themen sehen Sie auf Stiftungen in Zukunft kommen?
Wenn sich unsere kleine Stiftung zu einer großen entwickelt, weil z.B. finanzkräftige andere Stifter oder Unternehmen aus der Region hinzutreten, könnte ich mir z.B. folgende zusätzliche Aufgabenbereiche im Rahmen unserer satzungsmäßigen Stiftungszwecke vorstellen:
- Die Mitgestaltung von Alten- und Servicezentren, wo Senioren Kontakte und Hilfe im Alltag und in schwierigen Lebenssituationen finden
- die Auszeichnung ehrenamtlich tätiger Mitbürger für besondere Leistungen im Rahmen der Seniorenhilfe
- die Förderung der Begegnung von Senioren aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Religionen
Doch vorerst wollen wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben und uns über die bisherigen Förderungen freuen.
Das Interview führte Christian Richter